Künstliche Intelligenz ist wichtigster Trend in Sicherheitstechnik
Für eine größtmögliche Sicherheit braucht es eine optimale Verzahnung aller Maßnahmen und der Sicherheitstechnik. Die Künstliche Intelligenz (KI) wird dabei eine wichtige Unterstützung sein, aber Sicherheitspersonal nicht gänzlich ersetzen. Das betonten die Diskutanten des 16. FM-Clubs der WISAG Service Holding Austria. Zum Thema „Überbewertet oder unterschätzt? Sicherheitstechnik in Gebäuden & Unternehmen“ diskutierten August Baumühlner (Kriminalprävention, LPD Wien), Gerhard Harand (Wehrhan-TPS Sicherheitstechnik GmbH),Oliver F. Pelz (BOE Gebäudemanagement Ges.m.b.H.) und Johann Slauf (Innotronic GmbH). Durch die Veranstaltung führte Michael Neubauer (REMG, Immobilien Fokus). Zu den Gästen im Anton Benya Park zählten Elke Auer (ela Real), Martin Bartl (One8One), Wolfgang Braunberger (CBRE), Frank Brün (AREAMA), Anke Duchow (UBM), Peter Fiedler (ASSA), Nicole Hörmann (EHL), Andreas Millonig (Anda), Franz Pasler (Pasler & Partner) und Roman Schleser (Die Presse).
Die WISAG Service Holding Austria GmbH hat 2020 mit der WISAG Sicherheitstechnik GmbH eine Schnittstelle zwischen den beiden WISAG-Gesellschaften Gebäudetechnik und Sicherheit & Service geschaffen. „Das Sicherheitsbedürfnis der Menschen ist in den letzten Jahren gestiegen. Der Trend entwickelt sich aber zunehmend weg von persönlicher Präsenz hin zu technischen Lösungen. Das umfasst die Beratung, Installation und Wartung in den Bereichen Sicherheitstechnik, Alarm- und Videosysteme sowie Zutrittskontrolle sowie die smarte Vernetzung mit der Gebäudetechnik und dem Sicherheitspersonal“, betont Brigitte Fiedler, Geschäftsführerin der WISAG Service Holding Austria.
Michael Maurer, Geschäftsführer der WISAG Sicherheit & Service und Sicherheitstechnik, unterstreicht, dass das Sicherheitspersonal und der Faktor Mensch essenzielle Bausteine eines funktionierenden Sicherheitskonzepts bleiben: „Die Anwesenheit von Menschen gibt mehr Sicherheit als etwa eine Kamera oder eine Alarmanlage. Es braucht zudem eine personelle Unterstützung, da nur ein Mensch Schlüsse ziehen, Risiken abschätzen und die Intervention der Polizei auslösen kann. Und letzten Endes muss ein Sicherheitskonzept vor allem den Schutz der Menschen im Objekt leisten, die ihrerseits zum Funktionieren der Maßnahmen beitragen.“
Fünf-Finger-Prinzip gewährleistet höchstmögliche Sicherheit
Beim Thema Sicherheit geht es für Unternehmen und im privaten Bereich insbesondere darum, die Risiken für Einbrüche, Überfälle und Diebstähle zu reduzieren. Das kann durch eine Videoaufzeichnung, Alarmanlage oder einbruchssichere Türen passieren. August Baumühlner skizziert dazu den Ablauf bei der Umsetzung eines Sicherheitskonzepts: „Nach einer Begehung wird eine umfassende Ist-Analyse erstellt, die mögliche Szenarien und Risiken aufzeigt sowie Empfehlungen für Maßnahmen gibt. Bei der Umsetzung müssen die baulichen, mechanischen, technischen, personellen und verhaltensorientierten Maßnahmen gemäß Fünf-Finger-Prinzip aufeinander abgestimmt werden und ineinandergreifen.“
Elektronische Überwachung hat sich im gewerblichen Bereich bewährt
Oliver Pelz betonte für den gewerblichen Bereich, dass sich elektronische Sicherheitssysteme bewährt haben und Videoüberwachung sowie Zutrittssysteme umfassende Sicherheit bieten. Für den Ernstfall gibt es konkrete Notfallpläne, die festlegen, wer wann informiert wird und handelt. „Im gewerblichen Bereich setzen wir vorwiegend auf elektronische Sicherheitsüberwachung. Wir haben in Garagen eine 24-Stunden-Hotline, bei der auch die Sicherheitssysteme zusammenlaufen. Sobald auf dem Bildschirm etwas Ungewöhnliches geschieht, wird die Interventionskette in Gang gesetzt. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Polizei können wir schnell reagieren“, so Pelz.
Künstliche Intelligenz verbessert Sicherheitstechnik
Die Künstliche Intelligenz wird dabei zunehmend eine wichtigere Rolle spielen, so Gerhard Harand. Er nennt als Beispiel die Videotechnik: „Moderne Kamerasysteme generieren Metadaten. Sie erkennen Personen und dokumentieren spezielle Merkmale, die im Bedarfsfall eine spätere Suche vereinfachen.“ Er mahnt dabei aber die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung und der Gesetze ein. Wie Videosysteme im Falle eines Stromausfalls funktionieren, entscheidet der Kunde. „Am Ende ist es ein monetäres Thema, sei es bei der Installation oder bei den Folgekosten durch Servicierung und Wartung“, so Harand. Für Einbruchssysteme wiederum gibt es im Falle eines Blackouts klare Regeln.
Sicherheitssysteme bereits beim Bau mitdenken und -planen
Einen weiteren Aspekt unterstreicht Johann Slauf: die Vorausplanung für den zukünftigen Einbau von Sicherheitssystemen in der Planungs- und Bauphase von Objekten. Eine Vorverkabelung verursacht beim Bau kaum Ausgaben und kann beim künftigen Einbau von Sicherheitssystemen Kosten sparen. Im Wohnbau gewinnt Sicherheit für die Menschen immer mehr an Bedeutung und damit auch Nachrüstungen, so Slauf: „Der Einbruchschutz ist insbesondere im innerstädtischen Bereich ein sehr präsentes Thema. Daher braucht es eine Vorverkabelung, damit zukünftig Sicherheitssysteme eingebaut werden können. Dann kann man noch immer entscheiden, ob man es braucht oder nicht. Erfahrungsgemäß kommt man aber meistens zu dem Schluss, dass man es braucht.“